22. Sonntag i. Jkr. - Lj. B
Liebe Brüder und Schwestern! Wenn ich verschiedene Auslegungen zum heutigen Sonntagsevangelium lese, habe ich manchmal das Gefühl, dass es sich die Autoren zu einfach machen. Pointiert könnte man die Argumentation, die da oft gebraucht wird, so zusammenfassen: Jesus kritisiert die jüdischen Speisevorschriften und wendet sich damit gegen Äußerlichkeiten in der Religion, während es ihm selbst nur auf das Innere des Menschen ankomme. Damit wäre dann auch der ganze liturgische Bereich, die Feier unserer Gottesdienste, als Äußerlichkeiten etwas Sekundäres, das sich nicht auf die ursprüngliche Botschaft und Intention Jesu zurückführen lasse. Überhaupt sei alle äußere religiöse Betätigung höchstens zweitrangig wenn nicht sogar im Generalverdacht stehend, eine falsche "Werkgerechtigkeit" darzustellen, der Jesus gerade entgegentreten wollte.