3. Fastensonntag (Texte Lj. A) - mit Taufskrutinium und traditio symboli

Liebe Brüder und Schwestern!

Ein langes Evangelium haben wir soeben gehört. Diese langen Texte liest die Kirche an den drei Sonntagen vor der Karwoche alle drei Jahre (voriges Jahr waren sie regulär an der Reihe, heuer wären eigentlich andere Texte vorgesehen). Aber sie sind auch in jedem Jahr vorgesehen, wenn an diesen Sonntagen sogenannte "Taufskrutinien" gefeiert werden, das sind besondere Gebete und Stärkungsriten für einen Taufbewerber.

Unser D. bereitet sich ja auf die Taufe vor und die Zeit bis zu diesem großen Schritt in der Osternacht wird immer kürzer. In dieser letzten Zeit der Taufvorbereitung braucht er eben auch unser Gebet und die Hilfe Gottes - sozusagen für den Endspurt.

Aber schauen wir zuerst in aller Kürze auf dieses lange Evangelium vom Gespräch Jesu mit der Frau am Jakobsbrunnen. Wir könnten dieses Gespräch in einige Abschnitte gliedern:

  1. Zuerst tritt Jesus mit einer Bitte an die Frau heran: "Gib mir zu trinken" Jesus will also etwas von ihr haben. - Lieber D.! So ist es eben auch bei dir gewesen, dass Jesus bei dir angeklopft hat.
  2. Danach hat Jesus umgekehrt ein Angebot für die Frau: "Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben." - Lieber D.! Du hast Jesus dein Herz geöffnet und er möchte auch dich beschenken. Bei deiner Taufe will er für dich dieses "Wasser des Lebens" sein.
  3. Dann dreht sich das Gespräch um den Mann bzw. die Männer der Frau. Jesus spricht ihre Verfehlungen an. Es geht also um ihre Lebensgeschichte. - Lieber D.! Auch du sollst Jesus dein Leben übergeben. Mit allem, was dazugehört: schöne Erlebnisse, auch Ängste und Sorgen, ja auch manche eigene Schuld. Bei deiner Taufe möchte er dir alles vergeben, was du vielleicht selber nicht ganz richtig gemacht hast in deinem Leben. Und auch nach der Taufe darfst du in der hl. Beichte ihm immer wieder alles hinhalten.
  4. Und schließlich, nachdem die Frau sozusagen darauf vorbereitet wurde, kommt es zum tiefgründigen Gespräch über die Anbetung Gottes in Geist und Wahrheit. - Lieber D.! Das ist der größte Teil dieses Evangeliums. Ja, das eigentliche christliche Leben liegt auch noch vor dir. Mit der Taufe geht nicht etwas zu Ende, sondern soll für dich etwas beginnen. Was es heißt, Gott wirklich im Geist und in der Wahrheit anzubeten; was es heißt, ein christliches Leben zu führen, das musst du und müssen wir im Gespräch mit Jesus immer neu herausfinden.

Liebe Brüder und Schwestern, lieber D.!

Jesus tritt an uns heran - er hat ein unglaubliches Angebot für uns - wir dürfen unser ganzes Leben vor ihn hintragen - und wir dürfen uns im Gespräch mit ihm zeigen lassen, wie wir unser Leben als Christ führen sollen.

Diese Schritte, die Jesus mit der samaritanischen Frau gegangen ist, möchte er auch mit uns gehen; ganz besonders mit dir, lieber D.! Und damit du auf diesem Weg gestärkt weitergehen kannst, wollen wir nun für dich beten und dich mit dem Katechumenenöl salben; so bitte ich dich, mit deinem Paten jetzt nach vor zu kommen.

Zu den liturgischen Texten (vom Lesejahr A)

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