Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche - Mo. d. 8. Woche i. Jkr. Lj. I

Liebe Brüder und Schwestern!

Auch wenn mit dem heutigen Pfingstmontag das Pfingstfest noch nachklingt, stehen wir doch wieder im liturgischen "Alltag". Die Osterzeit ist vorbei und seit der Liturgiereform gibt es keine eigene "Pfingstoktav" mehr. Das, was wir an Ostern und Pfingsten gefeiert haben, das neue Leben und die Erfüllung mit dem Heiligen Geist, das hat sich sozusagen nun im Alltag zu bewähren.

So sind auch die biblischen Lesungen, die gerade verkündet wurden, nicht eigens für den Pfingstmontag ausgesucht, sondern sind einfach die Lesungen, die heute in der Werktagsmesse am Montag in der 8. Woche im Jahreskreis vorgesehen sind.

Sich im Alltag bewähren - das ist das Motto, das uns die liturgische Zeit "im Jahreskreis" vorgibt. Heute ist im Evangelium von einem Mann die Rede gewesen, der von sich gemeint hat, sich bereits bewährt zu haben: "Alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt." Doch Jesus weiß auch da noch eins draufzusetzen. - Eine Mahnung wohl auch an uns, uns nicht zufriedenzugeben mit dem, was wir in unserem Leben bereits erreicht haben, sondern immer weiter zu fragen, wo wir uns vielleicht noch verbessern können, wo wir umkehren müssen zum Herrn, wie es in der Lesung aus dem Buch Jesus Sirach geheißen hat.

Liebe Brüder und Schwestern!

Seit 2018 ist der Pfingstmontag durch eine Einführung von Papst Franziskus auch der Gedenktag von Maria als Mutter der Kirche. Sich im Alltag bewähren, immer weiter voranschreiten auf dem Weg der Vollkommenheit - bei diesem Programm stellt uns der Papst Maria als Vorbild vor Augen. Sie hat mitgewirkt mit der Gnade des Heiligen Geistes, die ihr in besonderer Weise geschenkt wurde. Sie hat "Ja" gesagt zur Botschaft des Engels. Sie ist ihrem Jawort mit Gottes Hilfe ihr ganzes Leben lang treu geblieben bis unter das Kreuz ihres Sohnes. Sie ist die Mitte der jungen Kirche gewesen, die im Gebet die Ankunft des Heiligen Geistes zu Pfingsten erwartet hat.

Sich im Alltag bewähren und immer weiter voranschreiten auf dem Weg der Vollkommenheit - ein anspruchsvolles Programm! Aber mit der Hilfe Gottes und mit dem Blick auf die Gottesmutter und mit ihrer Fürsprache kann es uns gelingen. Es liegt an uns. Wollen auch wir traurig weggehen wie der Mann aus dem Evangelium? Oder stellen wir uns den Herausforderungen so wie Maria?


Zu den liturgischen Texten (Schriftlesungen vom Wochentag)

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