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Karfreitag - Feier vom Leiden und Sterben des Herrn

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Liebe Brüder und Schwestern im Herrn! Nachdem Papst Franziskus das laufende Jahr 2024 zum "Jahr des Gebetes" erklärt hat, möchte ich heute unsere Aufmerksamkeit darauf lenken, dass Jesus übereinstimmend nach den sogenannten synoptischen Evangelien mit einem Gebet auf den Lippen stirbt. Im Markus- und Matthäusevangelium sind es die Worte "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (Wir haben am Palmsonntag die Version nach Markus gehört und darüber etwas nachgedacht); und bei Lukas sagt Jesus: "Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist". Im Johannesevangelium, dessen Passionsbericht wir heute gehört haben, scheint das auf den ersten Blick anders zu sein. Hier ist nicht die Rede davon, dass Jesus sich an den Vater wendet, sondern es heißt schlicht und einfach: "Und er neigte das Haupt und übergab den Geist". - Und doch meine ich, versteckt sich hinter diesen Worten ein noch viel tieferes Gebet, als es die synoptische Tradition mit d

Gründonnerstag - Messe vom Letzten Abendmahl

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Liebe Brüder und Schwestern! Ich weiß nicht, ob sie es schon bemerkt haben, wenn sie durch den vorderen Kircheneingang gegangen sind: Seit einiger Zeit steht dort ein Reliefkunstwerk aus zwei massiven Steinteilen, das aus der frühen Neuzeit stammt und die Ölbergszene zeigt: Vom Betrachter aus rechts Jesus, der im Garten Getsemani betet und von einem Engel gestärkt wird; links die drei Jünger, die eingeschlafen sind und darüber bereits Judas, der mit den Soldaten zur Gefangennahme Jesu kommt.

Orgelkonzert mit Impulsen zur Einstimmung auf die Karwoche: "O Haupt voll Blut und Wunden - Romatische Orgelmusik zur Passionszeit"

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( Franz Xaver Müller, Präludium "Passion" ) Liebe Gäste des heutigen Abends! Ich darf Sie alle im Namen der Pfarre Scheibbs sehr herzlich begrüßen, besonders den Organisten des heutigen Abends, Mag. Felix Deinhofer, der uns ja in Scheibbs kein Unbekannter ist und der uns mit dem ersten Orgelstück auch schon musikalisch an das Thema des heutigen Abends herangeführt hat: „O Haupt voll Blut und Wunden – Romantische Orgelmusik zur Passionszeit“.

4. Sonntag im Jahreskreis - Lj. B

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Liebe Brüder und Schwestern! Was macht die Person Jesus so besonders? Ist es seine Botschaft? Etwa die Worte der Bergpredigt? Sind es seine Wundertaten? Die Heilung von Kranken und Besessenen, die Brotvermehrung, die Verwandlung von Wasser in Wein bei der Hochzeit zu Kana, die Auferweckung von Toten? Ist es seine eigene Auferstehung, sein Erscheinen vor den Jüngern, die Verbreitung seiner Botschaft auf der ganzen Welt, obwohl er nach irdischen Maßstäben kärglich gescheitert ist, als er als Verbrecher am Kreuz hingerichtet wurde?

Erscheinung des Herrn - mit "Kinderlwiegen"

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Liebe Brüder und Schwestern! Das heutige Fest der Erscheinung des Herrn will uns zeigen, wer dieses Kind ist, das an Weihnachten geboren wurde: Ein kleines Kind, Mensch unter Menschen - und doch ein besonderes Kind. Die Gaben der Weisen aus dem Morgenland sind oft in diese Richtung gedeutet worden: Gold für den König, Weihrauch für den Gott, Myrrhe als Salbe, die beim Begräbnis verwendet wird, für den Heiland und Erlöser. Ja, Jesus Christus, dessen Geburt wir an Weihnachten gefeiert haben, ist wahrer Mensch. Aber gerade als wahrer Mensch offenbart er uns Gott, ist er selbst wahrer Gott. Insofern kann das heutige Fest zum großen Glaubensfest an Jesus Christus als wahren Gott und wahren Menschen werden. Gott kommt uns in Menschengestalt nahe. Ein mittelalterlicher Brauch, der sich in Scheibbs erhalten hat bzw. neubelebt wurde, ist das sogenannte "Kinderlwiegen" - und das soll genau dasselbe ausdrücken. Wenn wir jetzt gleich die kleine Statue des Jesuskindes in der Wiege hin und

26. Dezember 2023 - Hl. Stephanus

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Liebe Brüder und Schwestern! "Jede*r 7. kann sich Weihnachten heuer nicht leisten." Mit dieser Information hat die Caritas heuer vor Weihnachten um Spenden gebeten, die armen Menschen in Österreich helfen sollen. Dazu möchte ich zunächst sagen, dass die Caritas hier sicher den Finger in eine Wunde legt - und das ist gut so! Armut ist eine Realität, auch in unserem eigenen Land, und wir sind aufgerufen, den Armen so gut wir können zu helfen, Not zu lindern, soziale Ungerechtigkeit zu überwinden. Aber ich möchte doch Einspruch gegen diesen Satz erheben, weil er so, noch dazu von einer kirchlichen Institution gesprochen, nicht stehenbleiben kann!

Orgelfeierstunde im Advent (Veranstaltung des KBW Scheibbs)

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Orgel: Mag. Felix Deinhofer; Impulse: Mag. Alexander Fischer Nicolaus Bruhns: Choralimprovisation über "Nun komm, der Heiden Heiland" Ich darf Sie alle zu unserer musikalischen Veranstaltung hier in der Scheibbser Stadtpfarrkirche sehr herzlich begrüßen. "Orgelfeierstunde im Advent" ist die Veranstaltung überschrieben. Es soll eben nicht einfach ein Konzert sein, sondern eine musikalische Adventbesinnung. Wir wollen uns besinnen, was Advent eigentlich bedeutet. Und da müssen wir als erstes sagen: Advent ist noch nicht Weihnachten. Advent ist die Zeit der Erwartung - Erwartung des Kommenden. Dieses Motiv der Erwartung bzw. des Kommens ist zentral: Der Erlöser kommt. Bzw. die Bitte: Komm, du Erlöser! Komm, der alles Heil macht! Komm, du Heiland!