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Es werden Posts vom Oktober, 2019 angezeigt.

31. Sonntag i. Jkr. - Lj. C

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Liebe Brüder und Schwestern! Die Geschichte vom Zöllner Zachäus, der auf einen Baum klettert um Jesus zu sehen, ist den meisten von uns wahrscheinlich sehr vertraut. Ich denke, es lohnt sich aber trotzdem, sich die Szene nochmals vor Augen zu führen. Da ist die Stadt Jericho, eine Stadt, in der sich eine große Menschenmenge sammelt, um die Wallfahrt nach Jerusalem anzutreten. Und da ist der Oberzöllner Zachäus, ein von vielen gehasster und gemiedener Mann. Immerhin arbeitet er 1. mit der feindlichen römischen Besatzungsmacht zusammen und wird er 2. sicher auch mehr Zoll eingenommen haben als vorgesehen war.  Wenn man Zachäus kommen sieht, wendet man den Blick von ihm ab. Mit so einem Menschen will man nichts zu tun haben!

Allerseelen

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Liebe Brüder und Schwestern! "Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird", dieses fälschlicherweise dem Philosophen Immanuel Kant zugeschriebene Zitat findet sich hin und wieder auf Traueranzeigen. Der Gedanke, dass unsere Verstorbenen in unserer Erinnerung weiterleben, mag für viele tröstlich erscheinen. Wir haben ja tatsächlich viele Erinnerungen an unsere Toten, verbinden verschiedenste Erfahrungen mit dem Gedächtnis an sie. Und wenn wir uns an liebe Menschen erinnern, die gestorben sind, kann es uns manchmal wirklich so vorkommen, als säßen sie in diesem Moment neben uns. Aber ist das wirklich alles?

Allerheiligen

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Liebe Brüder und Schwestern! Am Allerheiligentag geht unser Blick oft in die Vergangenheit. Wir denken an liebe Menschen, die verstorben sind, besuchen die Gräber unserer Toten. Allerheiligen - ein Blick in die Vergangenheit? Die Texte der Liturgie laden uns heute dagegen vor allem ein zu einem Blick in die Zukunft! "Heute schauen wir deine heilige Stadt, unsere Heimat, das himmlische Jerusalem", heißt es in der Präfation des heutigen Festtages.

30. Sonntag i. Jkr. - Lj. C

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Liebe Brüder und Schwestern! Ich denke jeder von uns genießt es hin und wieder, vor anderen "gut dazustehen"! Wenn ich meine Arbeit gut erledigt habe; wenn mir eine zündende Idee gekommen ist; wenn ich etwas Gutes bewirken konnte; wenn ich deshalb von anderen gelobt werde - dann habe ich das Gefühl, gut dazustehen. Interessanterweise können wir in unserer Sprache dieses Gefühl mit dem Wort "dastehen" ausdrücken, das ja zunächst einmal einfach bedeutet: Ich stehe da - ich bin hier. "Ich stehe gut da" könnte also bedeuten: Ich bin gut hier - Es ist gut für mich, heute hier zu sein.

20. Oktober 2019 - Kirchweihfest in Eichgraben, Weltmissionssonntag

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Liebe Brüder und Schwestern! Kirchweihfest - der Blick auf unsere Pfarrgemeinde, auch auf unser Kirchengebäude - und Weltmissionssonntag - der Blick in die weite Welt, auf das weltweite Christentum, der Aufruf, auch hinauszugehen und Christus zu verkünden - passt das zusammen? Nun, das Kirchweihfest ist immer ein Anlass, darüber nachzudenken, was uns eigentlich zur Kirche macht. Es geht ja nicht nur um das Gebäude, in dem wir uns versammeln, sondern in erster Linie ist die Kirche die Gemeinschaft der Gläubigen, sind wir selbst "Gottes Bau" auf dem Grundstein, der Jesus Christus selber ist, wie es der hl. Paulus in der Lesung sagt.

29. Sonntag i. Jkr. C - Stiftungsfest K.a.V. Saxo-Bavaria Prag in Wien

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Liebe Cartellbrüder! Liebe Brüder und Schwestern in Christus! "Und zum Schutze der Altäre sieh uns, Herr, im Kampf bereit!" -  Diese Textzeile der ÖCV-Hymne ist mir in den Sinn gekommen, als ich mich für die Messfeier zu eurem Stiftungsfest vorbereitet und die erste Lesung durchgelesen habe, die an diesem Sonntagvorabend vorgesehen ist. Denn auch dort ist, wie so oft im Alten Testament, vom Krieg die Rede: vom Krieg des auserwählten Volkes mit den anderen Völkern um das von Gott versprochene Land; vom Krieg um jenes Land, in dem einmal der Tempel mit dem Altar Gottes gebaut werden wird; im übertragenen Sinne also durchaus vom Kampf "zum Schutze der Altäre".

28. Sonntag im Jahreskreis - Lj. C

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Liebe Brüder und Schwestern im Herrn! Keine ansprechenden Gesten, keine Handauflegung, keine Heilungsgebete, ja nicht einmal eine Zusage im Sinne von "Ihr sollt geheilt sein". Eine ungewöhnliche Heilungsgeschichte, die wir soeben im Evangelium gehört haben. Das einzige, das Jesus den zehn Aussätzigen sagt, die zu ihm um Erbarmen rufen, ist: "Geht, zeigt euch den Priestern!"

27. Sonntag i. Jkr. - Lj. C

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Liebe Brüder und Schwestern! Der Schluss des heutigen Evangeliums ist für uns wahrscheinlich nicht ganz leicht zu verdauen: "Wenn ihr alles getan habt, was euch [von Gott] befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Knechte; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan." Kommen diese Worte wirklich aus dem Munde desselben Jesus, der zu seinen Jüngern am Abend vor seinem Leiden sagen wird: "Ich nenne euch nicht mehr Knechte ... Vielmehr habe ich euch Freunde genannt"? - "Vos autem dixi amicos" - "Ich habe euch Freunde genannt", dieses Jesuswort ist auch der Wappenspruch des Wiener Erzbischofs, Kardinal Christoph Schönborn. In der heutigen Evangeliumsstelle aber scheint es doch ganz anders zu sein: Gott als Herr und wir als seine Knechte, als seine Sklaven!