Fr. d. 21. Woche i. Jkr. - Lj. I - Messe auf dem Mariahilfberg ("Amelungenhadsch" nach Mariazell)
Eine Hochzeitsgesellschaft wartet auf den Bräutigam. Im zeitgenössischen Kontext, in dem Jesus dieses Gleichnis erzählt, durchaus keine Seltenheit. Die Verhandlungen zwischen dem Bräutigam bzw. seiner Familie und der Familie der Braut um die Höhe des Brautgeldes haben sich lange hinziehen können, sodass es eben durchaus vorkommen konnte, dass man länger zu warten hatte und niemand so genau wissen konnte, wann der Bräutigam denn nun kommt. - Für uns heute sicher eine schwierige Vorstellung, aber ich denke, man kann sich da schon hineindenken. Für Jesus ist es jedenfalls naheliegend gewesen, diese Beobachtung, die er sicher öfter gemacht hat, zu einem Sinnbild, einem Gleichnis für das Reich Gottes zu machen: Das Himmelreich gleicht einer Hochzeit, einem Freudenfest, einer innigen Vereinigung zwischen Bräutigam und Braut, zwischen Gott und Mensch. Aber wann es soweit ist, dass es endgültig anbricht, das wird uns nicht gesagt.