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Weißer Sonntag - Lj. B

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  Liebe Brüder und Schwestern! "Wer nicht hören will, muss fühlen!" Ich denke, jeder von uns hat diesen Spruch schon einmal gesagt oder von jemandem zu hören bekommen. Meist meinen wir damit, dass jemand trotz allen guten Zuredens, auf das er nicht reagieren möchte, es besser weiß und eine unangenehme Wahrheit auf die harte Tour wird lernen müssen. "Wer nicht hören will, muss fühlen!", diese Redewendung kündigt in aller Regel negative Konsequenzen an.

Ostersonntag - Am Tag

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Liebe Brüder und Schwestern im Herrn! "Resurrexi et adhuc tecum sum, alleluia. / Posuisti super me manum tuam, alleluia. / Mirabilis facta est scientia tua, alleluia, alleluia." "Ich bin auferstanden und bin immer bei dir. Halleluja. / Du hast deine Hand auf mich gelegt. Halleluja. / Wie wunderbar ist für mich dieses Wissen. Halleluja, halleluja." Dieser über 1000 Jahre alte Gesang, den ich heute zu Beginn der Messe vorgesungen habe, ist der "Introitus", der offizielle Einzugsgesang der Festmesse am Ostersonntag. Man hätte wohl für den Ostersonntag, für den höchsten christlichen Feiertag, den Freudentag über die Auferstehung Jesu ein imposanteres Eingangslied von der offiziellen Liturgie der Kirche erwarten können. Man hätte erwarten können, dass die Erde bebt und alles verstummt vor der Majestät des Auferstandenen (diese Anklänge finden sich heute im offiziellen gregorianischen Gesang zur Gabenbereitung "Terra tremuit"). Verglichen mit anderen g

Osternacht - Lj. B

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Liebe Brüder und Schwestern! Was ist es, das die Osternacht hell macht? Was für eine dumme Frage!, werden Sie jetzt vielleicht denken. Natürlich das elektrische Licht, das im Laufe der Feier eingeschaltet worden ist. Und bereits davor das Licht des Osterfeuers draußen vor der Kirche, das Licht der Osterkerze und die vielen kleinen Kerzen, die das Innere der Kirche nach und nach erhellt haben. Trotzdem möchte ich diese Frage stellen: Was ist es, das die Osternacht hell macht? Oder genauer gesagt: Wofür steht diese ganze Inszenierung von Dunkelheit und Licht der Osternachtliturgie?

Karfreitag - Feier vom Leiden und Sterben des Herrn

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Liebe Brüder und Schwestern im Herrn! Nachdem Papst Franziskus das laufende Jahr 2024 zum "Jahr des Gebetes" erklärt hat, möchte ich heute unsere Aufmerksamkeit darauf lenken, dass Jesus übereinstimmend nach den sogenannten synoptischen Evangelien mit einem Gebet auf den Lippen stirbt. Im Markus- und Matthäusevangelium sind es die Worte "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (Wir haben am Palmsonntag die Version nach Markus gehört und darüber etwas nachgedacht); und bei Lukas sagt Jesus: "Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist". Im Johannesevangelium, dessen Passionsbericht wir heute gehört haben, scheint das auf den ersten Blick anders zu sein. Hier ist nicht die Rede davon, dass Jesus sich an den Vater wendet, sondern es heißt schlicht und einfach: "Und er neigte das Haupt und übergab den Geist". - Und doch meine ich, versteckt sich hinter diesen Worten ein noch viel tieferes Gebet, als es die synoptische Tradition mit d

Gründonnerstag - Messe vom Letzten Abendmahl

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Liebe Brüder und Schwestern! Ich weiß nicht, ob sie es schon bemerkt haben, wenn sie durch den vorderen Kircheneingang gegangen sind: Seit einiger Zeit steht dort ein Reliefkunstwerk aus zwei massiven Steinteilen, das aus der frühen Neuzeit stammt und die Ölbergszene zeigt: Vom Betrachter aus rechts Jesus, der im Garten Getsemani betet und von einem Engel gestärkt wird; links die drei Jünger, die eingeschlafen sind und darüber bereits Judas, der mit den Soldaten zur Gefangennahme Jesu kommt.

Orgelkonzert mit Impulsen zur Einstimmung auf die Karwoche: "O Haupt voll Blut und Wunden - Romatische Orgelmusik zur Passionszeit"

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( Franz Xaver Müller, Präludium "Passion" ) Liebe Gäste des heutigen Abends! Ich darf Sie alle im Namen der Pfarre Scheibbs sehr herzlich begrüßen, besonders den Organisten des heutigen Abends, Mag. Felix Deinhofer, der uns ja in Scheibbs kein Unbekannter ist und der uns mit dem ersten Orgelstück auch schon musikalisch an das Thema des heutigen Abends herangeführt hat: „O Haupt voll Blut und Wunden – Romantische Orgelmusik zur Passionszeit“.

4. Sonntag im Jahreskreis - Lj. B

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Liebe Brüder und Schwestern! Was macht die Person Jesus so besonders? Ist es seine Botschaft? Etwa die Worte der Bergpredigt? Sind es seine Wundertaten? Die Heilung von Kranken und Besessenen, die Brotvermehrung, die Verwandlung von Wasser in Wein bei der Hochzeit zu Kana, die Auferweckung von Toten? Ist es seine eigene Auferstehung, sein Erscheinen vor den Jüngern, die Verbreitung seiner Botschaft auf der ganzen Welt, obwohl er nach irdischen Maßstäben kärglich gescheitert ist, als er als Verbrecher am Kreuz hingerichtet wurde?