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"Bergpredigt" bei den "Oberleiser Wallfahrtstagen"

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Aus dem Evangelium nach Matthäus (28,16-20) Liebe Brüder und Schwestern! Als es geheißen hat, dass ich für heute auch eine "Bergpredigt" vorbereiten soll, habe ich bei diesem Wort, wie wahrscheinlich die meisten von Ihnen, zuerst an die berühmte Bergpredigt Jesu gedacht. Interessant habe ich beim zweiten Nachdenken darüber aber auch gefunden, dass Jesus im Matthäusevangelium nicht nur seine wahrscheinlich bekannteste Rede auf einem Berg hält, sondern auch seine letzten Worte an die Jünger auf einem Berg spielen - wir haben soeben den Evangeliumsabschnitt gehört, der alle drei Jahre (im Lesejahr A als "Matthäusjahr") an Christi Himmelfahrt verlesen wird.

Mariä Geburt ("Oberleiser Wallfahrtstage")

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Hochwürdiger Herr Pfarrer! Liebe Brüder und Schwestern im Herrn! Eine lange Reihe an Namen ist es, mit der Matthäus sein Evangelium beginnt. Leicht ist man wahrscheinlich geneigt zu sagen: Der heutige Evangeliumstext ist der langweiligste in der ganzen kirchlichen Leseordnung. Allerdings hat dieser monoton wirkende Stammbaum Jesu mehr in sich, als es auf den ersten Blick zu scheinen mag. Ich möchte mich heute auf drei Punkte daraus beschränken: Die Erfüllung der Verheißung Eine unerwartete Wendung Eine Geschichte der Skandale

22. Sonntag i. Jkr. - Lj. B

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Liebe Brüder und Schwestern! Wenn ich verschiedene Auslegungen zum heutigen Sonntagsevangelium lese, habe ich manchmal das Gefühl, dass es sich die Autoren zu einfach machen. Pointiert könnte man die Argumentation, die da oft gebraucht wird, so zusammenfassen: Jesus kritisiert die jüdischen Speisevorschriften und wendet sich damit gegen Äußerlichkeiten in der Religion, während es ihm selbst nur auf das Innere des Menschen ankomme. Damit wäre dann auch der ganze liturgische Bereich, die Feier unserer Gottesdienste, als Äußerlichkeiten etwas Sekundäres, das sich nicht auf die ursprüngliche Botschaft und Intention Jesu zurückführen lasse. Überhaupt sei alle äußere religiöse Betätigung höchstens zweitrangig wenn nicht sogar im Generalverdacht stehend, eine falsche "Werkgerechtigkeit" darzustellen, der Jesus gerade entgegentreten wollte.

21. Sonntag i. Jkr. - Lj. B (Verabschiedung als Kaplan von Scheibbs)

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Liebe Brüder und Schwestern! Manchmal gibt es einschneidende Momente auf einem Lebensweg: der Wechsel von Schule, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz; oder in persönlicher Hinsicht: das Eingehen einer Beziehung, die Hochzeit, die Geburt von Kindern, der Hausbau oder Umzug in eine neue Wohnung, schwere Krankheiten, auch der Tod von Menschen, die einem nahestehen; im kirchlichen Kontext können wir an Erstkommunion und Firmung denken, an die kirchliche Trauung, für manche ist es der Eintritt in einen Orden, die Diakonen- oder Priesterweihe; oder es sind gesamtgesellschaftliche Ereignisse, die für einen selbst einen gewissen Einschnitt bedeuten: die Älteren unter uns werden vermutlich den zweiten Weltkrieg als ein solch einschneidendes Ereignis benennen, vielleicht auch 1955 den Staatsvertrag, möglicherweise den EU-Beitritt Österreichs, die Einführung des Euro, aber auch andere Dinge wie den Bau einer Umfahrungsstraße. Wir könnten die Liste, denke ich, beliebig lange fortsetzen und jeder kann a

Vesper zum Patrozinium (Maria Magdalena) und Silbernen Priesterjubiläum von Pfarrer Anton Hofmarcher

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Hochwürdiger Jubliar, lieber Herr Pfarrer, liebe Brüder und Schwestern in Christus! Am Beginn des Epheserbriefes steht ein großartiger Hymnus, den wir vorhin auch teilweise gesungen haben. Wenn man diesen Hymnus aufmerksam liest - in seiner deutschen Übersetzung, und noch auffälliger im griechischen Original - dann wird man leicht feststellen, dass immer wieder die Wendung "in Christus" oder "in ihm" vorkommt:

14. Sonntag i. Jkr. - Lj. B (beim Primizkreuz am Primiztag; mit Nachprimiz)

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Liebe Brüder und Schwestern im Herrn! Wenn ich das heutige Evangelium auf den Tag genau fünf Jahre nach meiner Heimatprimiz höre, dann ist der erste Gedanke, der mir spontan kommt: So ist es bei mir nicht gewesen. Im Gegenteil, ich erinnere mich an schöne Tage nach meiner Priesterweihe hier in der Heimat: an die Weihe dieses Primizkreuzes durch Bischof Christian Werner, an die Primizmesse in der Pfarrkirche mit Mozarts Spatzenmesse, musiziert vom Kirchenchor und der Musikschule meiner damaligen Ausbildungspfarre Maria Anzbach (und auch meine beiden Maturakollegen, die heute für uns musizieren, haben im Orchester mitgewirkt), an viele nette Begegnungen nach der Messe oder auch am Abend bei der Dankvesper mit Einzelprimizsegen, schließlich an ein gut besuchtes Requiem auf dem Friedhof mit Gräbersegnung am Montag. Kurz gesagt: Wenn ich auf  Jesus blicke, der bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in seiner Heimatstadt Ablehnung erfährt, muss ich sagen: diese Erfahrung ist mir nach meiner

Mo. d. 7. Wo. i. Jkr. - Lj. II (Pfingstmontag, 100 Jahre Alois Derfler)

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Liebe Ehrengäste anlässlich des Festaktes, liebe Brüder und Schwestern in Christus! Nachdem der Pfingstmontag liturgisch gesehen ein einfacher Wochentag ist, haben wir soeben die Schrifttexte von der Werktagsmesse in der 7. Woche im Jahreskreis gehört. - Und das heutige Tagesevangelium ist in gewisser Weise tatsächlich ein Werktags- oder Alltagsevangelium: Jesus kommt mit den drei Jüngern vom Berg herunter, wo er zuvor verklärt worden ist, wo sie ihn für ein paar Augenblicke in strahlendem Licht, ja in göttlicher Herrlichkeit gesehen haben. Aber dieser Augenblick ist eben nicht von Dauer. Sie müssen wieder vom Berg hinunter, müssen zurück in ihren Alltag.