Posts

14. Sonntag i. Jkr. - Lj. C

Bild
Liebe Brüder und Schwestern! Eines Tages fällt dir auf Dass du 99 Prozent nich′ brauchst Du nimmst all den Ballast und schmeißt ihn weg Denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck So singt die deutsche Pop-Band Silbermond. - Und wer könnte das nicht bestätigen: Viel zu viele Dinge sind es, die in unseren Schränken daheim vor sich hin liegen und nie benutzt werden. Von den Dachböden und Kellern möchte ich jetzt gar nicht sprechen. Spätestens wenn ein Umzug in eine andere Wohnung ansteht, wird klar, was sich alles angesammelt hat, und nicht selten möchte man fast verzweifeln. Oder, anderes konkretes Beispiel: Wenn der Pfarrer beschließt, die Sakristei in Ertl zusammenzuräumen oder in Weistrach die Sakristei ausgeräumt werden muss, weil eine Kirchenrenovierung ansteht, dann wird schnell klar: Auch hier hat sich viel zu viel Krempel angesammelt. Es reist sich besser mit leichtem Gepäck. - Wenn man Flugreisen macht, kennt man das auch, dass man mit Handgepäck deutlich komfortabler unterwe...

Fronleichnam - Lj. C

Bild
Liebe Brüder und Schwestern! Melchisedek brachte Brot und Wein heraus - so hören wir es in der ersten Lesung. Dieser Melchisedek ist eine rätselhafte Gestalt im Alten Testament. Er wird beschrieben als König von Salem, was später mit Jerusalem identifiziert wird, und als Priester des höchsten Gottes. Es ist das erste Mal in der Bibel, das jemand als "Priester" bezeichnet wird, noch lange bevor es das levitische Priestertum, den jüdischen Tempeldienst gegeben hat. Und mehr ist über ihn auch nicht bekannt. Und die heutige kurze Lesung enthält uns auch vor, wie es zur Begegnung Abrahams mit Melchisedek überhaupt gekommen ist. Zuvor hatte sich Abraham von seinem Neffen Lot getrennt, um ihm die fruchtbareren Gebiete zu überlassen. Nun aber hört Abraham von Kriegen in dieser Gegend und er kommt, um Lot aus den Wirren des Krieges zu retten. Nachdem Abraham ein Sieg gelungen ist, kommt es schließlich zur Begegnung mit zwei Königen: dem König von Sodom und Melchisedek, dem König von S...

28.04.2025 - Requiem f + Papst Franziskus

Bild
 Liebe Brüder und Schwestern! "Ostern ist die größte Protestaktion weltweit: Wir protestieren gegen den Tod!" - Diese Worte habe ich so oder so ähnlich vor etwas mehr als einer Woche hier an dieser Stelle bei der Feier der Osternacht gesagt. Ostern als Protest des Lebens gegen den Tod.  Und ein paar Stunden später haben wir über die diversen Medien Bilder aus Rom gesehen, bei denen ich mir spontan gedacht habe: Das ist doch eine bildhafte Darstellung dessen, was ich in der Osternacht gesagt habe. Da erscheint ein sichtlich schwacher Papst, den man noch vor wenigen Wochen schon fast für tot erklärt hat, auf dem Balkon der vatikanischen Basilika, spendet den Ostersegen und lässt sich sogar noch über den Petersplatz durch die versammelten Gläubigen fahren. - Ostern als Protest des Lebens, als Protest des vor kurzem noch totkranken Papstes gegen den Tod. Als ich diese Bilder gesehen habe - und ich denke, es ist uns allen so ergangen - da habe ich nicht gedacht, dass dieser österl...

Gründonnerstag - Messe vom Letzten Abendmahl

Bild
  Bild: Von Indiana Jones and the Last Crusade - http://www.filmposter-archiv.de/filmplakat.php?id=7575 , Logo, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=6373213 Liebe Brüder und Schwestern! Ich denke, die meisten von Ihnen werden den Film "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" aus dem Jahr 1989 kennen. In diesem Film ist Dr. Jones auf der Suche nach dem hl. Gral, jenem Kelch, der von Jesus beim letzten Abendmahl verwendet worden ist. Auch in anderen Filmen kommt der hl. Gral bzw. die Suche nach ihm vor. Der "heilige Gral" ist sogar sprichtwörtlich für etwas geworden, das beispielsweise in einem bestimmten Fachgebiet der Wissenschaft als große ungelöste Frage gilt, die man zu lösen versucht. In der Physik etwa gilt die "Quantengravitation" als der heilige Gral, ein Problem, das bereits Albert Einstein, dessen Todestag sich morgen zum 70. Mal jährt, erkannt hat, aber keine Lösung dafür gefunden hat. Der hl. Gral steht für etwas Unerreichbares. Im Mittelal...

"Amen" - 1700 Jahre Glaubensbekenntnis von Nizäa

Bild
Liebe Brüder und Schwestern! An den Sonntagen der Fastenzeit habe ich dieses Jahr über einzelne Artikel des Großen Glaubensbekenntnisses gesprochen, das wir anlässlich des Jubiliäumsjahres jeden Sonntag sprechen. Heute möchte nur kurz auf das letzte Wort dieses Bekenntnisses eingehen: Amen. Ein Wort, das uns sehr vertraut ist, über das wir aber oft nur wenig nachdenken. Bemerkenswert ist schon auf rein sprachlicher Ebene, dass dieses hebräische Wort unübersetzt geblieben ist. Es ist also im original auf griechisch verfassten Neuen Testament als Fremdwort beibehalten worden. Abgeleitet ist das hebräische Wort "Amen" von der Wortfamilie aman , was man mit "zuverlässig/treu/fest sein" übersetzen könnte. Im Alten Testament wird es manchmal verwendet, wenn das Volk oder auch einzelne Personen ihre Zustimmung zu einem Fluchwort ausdrückt. In diesem Sinn ist die manchmal anzutreffende Übersetzung als "So sei es" zu verstehen. Amen also als Bestätigung zu etwas Ge...

"Und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche" - 1700 Jahre Glaubensbekenntnis von Nizäa

Bild
Liebe Brüder und Schwestern! In der Betrachtung einzelner Artikel des Großen Glaubensbekenntnisses, die ich ja dieses Jahr jeden Sonntag in der Fastenzeit halten möchte, bin ich mittlerweile bei jenem Teil des Bekenntnisses angekommen, der nicht direkt auf das Konzil von Nizäa vor 1700 Jahren zurückgeht, sondern erst ein wenig später, im Jahr 381 beim ersten Konzil von Konstantinopel hinzugefügt worden ist. Und da stehen nach den Aussagen über Gott, den Heiligen Geist, bzw. besser gesagt damit verbunden, einige Artikel über die Kirche. Die Kirche wird im Glaubensbekenntnis mit den vier sogenannten notae ecclesiae beschrieben (1) als eine, (2) als heilige, (3) als katholische und (4) als apostolische. Auf diese vier Beschreibungen der Kirche möchte ich heute etwas eingehen. Zuvor aber noch ein Wort dazu, dass die Kirche überhaupt im Glaubensbekenntnis vorkommt. Was heißt es, sich zur Kirche zu bekennen? Nun, wenn ich nicht zu viele Worte dazu verlieren möchte, kann ich einfach auf das Z...

"... der Herr ist und lebendig macht" - 1700 Jahre Glaubensbekenntnis von Nizäa

Bild
Liebe Brüder und Schwestern! An den vergangenen Sonntagen der Fastenzeit habe ich jeweils abwechselnd in Weistrach/Kürnberg und Ertl/St.Peter über einzelne Teile des Großen Glaubensbekenntnisses gesprochen, die auf das Konzil von Nizäa im Jahr 325, also vor 1700 Jahren zurückgehen. Heute in Ertl und St. Peter und am kommenden Sonntag in Weistrach und Kürnberg möchte ich jeweils über Glaubenssätze aus jenem Teil des Glaubensbekenntnisses sprechen, die nicht direkt aus dem Konzil von Nizäa stammen, sondern 56 Jahre jünger sind und auf dem Konzil von Konstantinopel 381 hinzugefügt wurden. Heute geht es um die knappe Beschreibung des Heiligen Geistes als den, "der Herr ist und lebendig macht". Im Jahr 325 hat das Glaubensbekenntnis von Nizäa aufgehört mit dem Satz: "Und (wir glauben) an den Heiligen Geist." Die große Frage, auf die das Konzil eine Antwort zu geben gehabt hat, ist eben die Frage nach der Gottheit Jesu Christi gewesen. Von Gott, dem Heiligen Geist, hat da...