2. Fastensonntag - Lj. C (Kurzpredigt; mit Aktion "Familienfasttag")

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wahrscheinlich ist jeder von uns schon einmal auf Persönlichkeiten getroffen, von denen wir sagen würden, dass sie eine besondere Ausstrahlung haben. Irgendetwas an diesen Menschen fasziniert ungemein, sodass man in ihren Bann gezogen werden. Das Wort "Ausstrahlung" sagt es ja sehr treffend: Da ist etwas in ihnen, das nach außen strahlt, das seine Wirkung nach außen hin entfaltet und uns unmittelbar berührt und anspricht.

Ganz sicher ist auch Jesus solch ein Mensch mit besonderer Ausstrahlung gewesen. Denken wir nur an die verschiedenen Berufungsgeschichten der Evangelien: Menschen, die ihm noch nie zuvor begegnet sind, lassen alles hinter sich und folgen dem Unbekannten, der sie ruft. Das ist nicht einfach für irgendjemand denkbar; da muss eben etwas Besonderes an ihm gewesen sein, dass man ihm so blindlings folgt. Das heutige Evanelium von der Verklärung Christi auf dem Berg könnten wir so auffassen, dass diese Ausstrahlung Jesu für die Jünger für kurze Zeit sichtbar geworden ist - als leuchtendes Licht, als Lichtstrahl, der sie trifft.

Liebe Brüder und Schwestern!

Das heutige Evangelium ist für die Fastenzeit aber nicht gewählt worden aufgrund des Ereignisses als solchem. Die Fastenzeit ist von ihrer Geschichte her bis heute eine Zeit der Taufvorbereitung. Heuer werden in der Osternacht in Scheibbs zwei erwachsende Männer die Taufe empfangen - und weltweit sind es ungezählt viele, denen an Ostern dieses Sakrament gespendet wird. Ostern, das Fest des neuen Lebens, das uns Jesus schenken will, ist das große Tauffest der Kirche - und wir alle sind eingeladen, uns auf unsere eigene Taufe, auf die Würde unserer Gotteskindschaft zu besinnen. So will uns das heutige Evangelium auch etwas über uns selber als Getaufte bzw. Taufkandidaten sagen: Diese Ausstrahlung Jesu, die für die Jünger auf dem Berg sichtbar geworden ist, soll auch uns zueigen sein. Dieses gewisse Etwas, das nach außen strahlt, wurde auch in uns bei unserer Taufe grundgelegt - und es liegt an uns, das für die Welt sichtbar zu machen.

Ja, Christen, sollen solche Menschen mit besonderer Ausstrahlung sein! Das können wir auf viele verschiedene Weise realisieren. Auf jeden Fall ist es eine Aufgabe, die wir durch unser christliches Leben, durch ein Leben der Gottes- und Nächstenliebe, einzulösen haben. Dazu will die Fastenzeit die große "Trainingszeit" des Jahres sein. Der Verzicht auf Unwesentliches soll uns aufmerksamer für das werden lassen, was wirklich zählt.

Eine Aktion, die es jedes Jahr gibt und die uns dabei helfen möchte, ist die Aktion "Familienfasttag". Dabei geht es um konkreten Verzicht, aber auch um das Gute, das wir mit durch diesen Verzicht freigewordenen Ressourcen vielleicht tun können. So soll unsere innere Haltung eben nach außen wirken. Diese Aktion wird uns jetzt auch kurz vorgestellt werden.

Zu den liturgischen Texten

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