3. Ostersonntag - Lj. A (mit Feier zum Patrozinium St. Georg und Landjugend)

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Vor einigen Tagen habe ich von der Landjugend, die diese hl. Messe heute musikalisch gestaltet, den Vorschlag für das Liedprogramm bekommen. Die entsprechende Nachricht lautete: 

"Das wären die Lieder für Sonntag, als Anhaltspunkt haben wir das Thema Heimat genommen, weil es ja gut zu Georgi passt."

Heimat - ein schönes Wort. Ein Wort, bei dem wir uns wahrscheinlich instinktiv wohlfühlen. Geborgenheit, Ruhe, Familie, Freunde - alles Assoziationen, die uns da kommen.

Unsere Pfarre, die ja auch ein Stück Heimat sein soll, feiert heute Namenstag; den Gedenktag des hl. Georg, der St. Georgen den Namen gibt.

Bei seiner Predigt in der Osternacht hat Papst Franziskus dieses Jahr auch das Thema Heimat gestreift. Er hat dabei über den Satz nachgedacht, den die Engel zu den Frauen im leeren Grab sagen: "Sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen, dort werden sie micht sehen." - Warum werden die Jünger nach Galiläa geschickt, sozusagen von Jerusalem zurück nach Hause, in die Heimat?

Nun, der Papst hat es so gedeutet: Galiläa steht für das, wo ihre Geschichte mit Jesus begonnen hat. "Sie sollen nach Galiläa gehen" heißt demnach: Sie sollen zurückkommen zur ursprünglichen Begegnung mit Jesus. - Und tatsächlich haben wir heute im Evangelium die johanneische Version des wunderbaren Fischfangs gehört. In den anderen Evangelien ist diese Episode vor Ostern, am Beginn der Sammlung der Jünger angesiedelt. Johannes verschiebt sie nach die Auferstehung - aber trotzdem ist sie in Galiläa verortet: Die Jünger begegnen dem auferstandenen Jesus in Galiläa bei derselben Tätigkeit, nämlich beim Fischen, bei der sie ihm schon früher begegnet sind. Sie sind zurückgekehrt nach Galiläa und sind ihm wieder begegnet.

Liebe Brüder und Schwestern!

Der Papst hat in seiner Osterpredigt dann die Frage gestellt: Wo ist mein persönliches Galiläa? Wo bin ich ihm begegnet? Wo ist mein Rückzugsort, wo ich ihm immer wieder begegnen kann, wo ich bei ihm neue Kraft tanken kann? - Das muss kein bestimmter geographischer Ort sein, das können auch Situationen sein oder Menschen, die uns zu ihm hinführen, oder sonst etwas. Was ist mein persönliches Galiläa? Was ist meine geistliche Heimat?

Das dürfen wir uns gerade auch heute fragen, wenn wir mit dem Namenstag unserer Pfarre ein Fest unserer Heimat feiern. Und wir dürfen uns aufgefordert wissen, unsere Heimat zum Ort der Begegnung mit Jesus und miteinander zu gestalten.

Der hl. Georg kann uns dazu auch ein Vorbild und Fürsprecher sein. Er hat in der Legende den Drachen getötet. Vielleicht kann dieser Drache auch für manche Schwierigkeiten stehen, die sich uns - in der Pfarre oder sonstwo - in den Weg stellen, wenn wir Jesus begegnen wollen. Georg, der Drachentöter, will uns Mut machen, diese Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen und ungehindert "nach Galiläa" zu gehen, um bei Jesus zu verweilen.

Zu den liturgischen Texten

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