Weihnachten - In der hl. Nacht
Liebe Brüder und Schwestern!
Woran merken wir, dass Weihnachten ist? Welche Zeichen gibt es da? - Wahrscheinlich gibt es die verschiedensten Antworten, wenn man diese Frage stellt:
- Christbäume mit Strohsternen, Kugeln und Lichterketten
- Weihnachtsmärkte bereits in den Wochen vor Weihnachten
- Vielleicht sogar ein bisschen Stress, um bei möglichst vielen Konzerten, Weihnachtsfeiern und dergleichen sein zu können
- Das Backen von Weihnachtskeksen
- Traditionelle Besuche von Verwandten
- Weihnachtslieder
- Weihnachtsgeschenke
All das und noch viel mehr sind Anzeichen dafür, dass das Weihnachtsfest da ist.
Woran merken wir, dass Weihnachten ist? - Wir können diese Frage aber auch so verstehen: Wenn wir feiern, dass Gott als Mensch geboren ist, woran merken wir das? Was macht es für einen Unterschied, dass er vor über 2000 Jahren in Betlehem geboren worden ist? - Und diese Frage ist fürs Erste gar nicht so leicht zu beantworten!
Die Zeitgenossen Jesu haben wohl nicht viel davon bemerkt. Die einzigen, von denen das Evangelium erzählt, sind die Hirten von Betlehem, aber auch die sind nicht von selbst auf den menschgewordenen Gott aufmerksam geworden, sondern der Engel hat ihnen die Geburt des verheißenen Retters verkündet.
Aber bleiben wir kurz bei den Hirten und dem Engel. "Das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt". Woran merken wir, dass Weihnachten ist? - An den Zeichen des Kindes, der Windeln und der Krippe. - So sagt es zumindest der Engel im Evangelium den Hirten.
Das Kind: Das erste Zeichen für das Kommen Gottes in diese Welt ist nicht königliche Macht, ja göttliche Allmacht, sind nicht Trompetenklänge, Posaunenchöre, ein großes Hofgesinde, sind nicht Naturgewalten oder Katastrophen, sondern ist ein einfaches Kind. Wenn Gott in die Welt kommt, dann macht er sich klein, dann überrumpelt er uns nicht. Ja, er macht sich so klein, dass man ihn sogar leicht übersehen kann.
Die Windeln: Das zweite Zeichen für das Kommen Gottes in diese Welt ist, dass er hilfsbedürftig ist. Dafür können die Windeln stehen - mit allem, was zu Windeln dazugehört, und was ich jetzt nicht näher ausführen möchte. Gott wird hilfsbedürftig. Er, der Große, Allmächtige macht sich abhängig von der Hilfe und Sorge liebender Eltern.
Die Krippe: Das dritte Zeichen für das Kommen Gottes in diese Welt ist, dass er nicht in Jerusalem, der Stadt des Tempels und des alten Königssitzes zu finden ist, sondern in Betlehem, in der Provinz, und noch dazu in einem armen Stall in einer wahrscheinlich nicht gerade wohlriechenden Futterkrippe.
Liebe Brüder und Schwestern!
Woran merken wir, dass Weihnachten ist? - Vielleicht täte es uns ganz gut, nicht nur an Weihnachten, sondern überhaupt in unserem Leben auf das Kind, die Windeln und die Krippe - auf das Kleine, das Hilfsbedürftige und das Ärmliche - zu achten. Vielleicht will uns ja gerade dort Gott begegnen, wenn wir uns nur, wie die Hirten, aufmachen und ihn suchen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen