6. Sonntag i. Jkr. - Lj. B

  Liebe Brüder, liebe Schwestern! Masken seh' ich weit und breit.
  Wenn ich's nicht besser wüsst', würd' ich sagen: Sie tragen sie zur Faschingszeit.
  Natürlich weiß ich, das ist nicht der Grund,
  Corona will's, dass man bedeckt sich Nas' und Mund.
  Sie haben's bemerkt: Auch wenn sie heuer ernster ist, die Faschingszeit,
  so es mich doch heut' wieder zum Reinem freut.
  Ich kann das nicht gut, ich mach's drum nicht zu lange;
  es braucht also niemandem werden angst und bange.
  Angst gibt's ja ohnehin zur Genüge. Die Sache ist schon sehr verrückt.
  Bleibt zu hoffen, dass es mit all den Corona-Regeln glückt.
  Das bringt mich auch schon zu den Texten der Schrift,
  weil das, was dort beschrieben wird, auch heute zutrifft.
  "Wer aussätzig ist, dem Quarantäne, Absonderung, blüht" -
  das ist uns doch vertraut, etwas, das man tagtäglich hört oder sieht.
  Ersetzet den "Aussatz" durch "Corona", sodann
  ihr werdet sehen: Das Evangelium fühlt hochaktuell sich an.
  Doch einen gibt's, der alle Regeln bricht,
  der nicht vor Schreck abwendet sein Gesicht.
  Er rührt in an! - Wie kann er nur!
  Ist Jesus etwa einer "Corona-Leugner", unverbesserlich und stur?
  Nein, es geht ihm nicht drum, die Regeln zu brechen;
  er will einfach dem Kranken die Heilung zusprechen.
  Was heißt das für uns in unseren Tagen,
  wo wir uns auch mit Masken und Abstandsregeln plagen?
  Naiv wär zu denken: Gott schwingt den Zauberstab und alles ist gut.
  Das ist nicht die Realität, so weh es auch tut.
  Wir leiden darunter, dass wir sind allein,
  doch muss das wirklich so sein?
  Er rührt ihn an, den Kranken, fürwahr.
  Er ist ihm nah, ist für ihn da.
  Für Jesus gelten unsere Abstandsregeln nicht,
  er will uns nah sein, ja sogar zärtlich streichen durchs Gesicht.
  Das wünsch ich uns, dass wir das spüren,
  egal was kommt: ER will uns nah sein und berühren!
  Wenn unter den Masken wir also traurig sind,
  vertrauen wir ihm einfach wie ein Kind.
  Er lässt uns nicht einsam, will uns tiefgehende Freude machen.
  Vielleicht wär' das ein Grund, auch unter der Maske froh zu lachen.

Zu den liturgischen Texten

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