2. Fastensonntag - Lj. A
Liebe Brüder und Schwestern in Christus!
Ich bin mir sicher, wir alle haben schon einmal einen Menschen getroffen, von dem wir sagen würden: Der hat eine besondere Ausstrahlung. Manchmal können wir gar nicht sagen, woran es liegt, aber es gibt Menschen, die uns in ihren Bann ziehen.
Wenn im Gegenteil jemand zum Beispiel langweilig daherredet, wenn jemand nicht mitreißen kann, sagen wir: Ihm fehlt es an Ausstrahlung.
Aus-Strahlung - was ist das eigentlich?
Wir kennen aus der Physik verschiedene Arten von Strahlung: Wärmestrahlung, Lichtstrahlung, elektrische Strahlung, radioaktive Strahlung, magnetische Strahlung, ...
All diesen physikalischen Phänomenen ist gemeinsam, dass sie von einer Energiequelle gespeist werden, deren Wirkung nach außen weitergeht.
Vielleicht könnten wir einen Menschen mit Ausstrahlung also auch definieren als jemanden, der aus einer inneren Quelle lebt und diese Energie nach außen weitergibt. Und die "Strahlen", die von solchen Menschen ausgehen und uns treffen, treffen uns ganz unmittelbar. Wir können ihnen fast nicht entkommen. Sie berühren uns, auch wenn wir nicht gleich erkennen können, woher sie kommen, welcher Quelle sie entspringen.
Im Evangelium haben wir heute von Jesus gehört, der vor den Jüngern in strahlendem Licht erscheint, der ein helles Licht ausstrahlt. Diese Szene könnten wir als Sichtbarwerden, In-Erscheinung-Treten seiner Ausstrahlung deuten. Zweifellos ist Jesus einer dieser Menschen mit besonderer Ausstrahlung gewesen, die andere Menschen in ihren Bann ziehen.
Wir dürfen also fragen: Was ist bei Jesus die Quelle seiner besonderen Ausstrahlung?
Die drei Apostel durften auf dem Berg die Antwort auf diese Frage hören: Jesus ist der geliebte Sohn des Vaters. Seine Verbindung zu Gott - die Theologie spricht von der "hypostatischen Union", dem "Unvermischt- und Ungetrennt-Sein" von Gottheit und Menschheit in ihm - diese seine einzigartige Verbindung zu Gott ist jene Kraftquelle, aus der er lebt und die von ihm ausstrahlt, auch dann wenn sie wieder vom Berg hinuntergehen und seine Ausstrahlung nicht mehr in Form des Lichtes sehen können.
Liebe Brüder und Schwestern!
Die Evangelien, die in der Fastenzeit gelesen werden, sind - besonders im heurigen Lesejahr - nicht ohne Grund für diese Zeit gewählt worden. Es sind Lehrstücke für die Katechumenen, für die Taufbewerber, die dann in der Osternacht das Sakrament der Taufe empfangen werden.
Für uns, die wir schon getauft sind, können diese Evangelien eine Einladung sein, wieder neu nachzudenken, was die Taufe für uns bedeutet. Und wenn in der Osternacht unzählige Menschen weltweit getauft werden, sind wir aufgefordert, unser Taufversprechen zu erneuern - auch darauf dürfen wir uns in der Fastenzeit vorbereiten.
Am vergangenen Sonntag hat uns Jesus vorgemacht, wie wir die ersten drei Antworten dieses Versprechens geben können. "Weg mit dir, Satan!", hat er gesagt. "Ich widersage", werden wir zu Ostern antworten: Weg mit allem Bösen; weg mit allem was uns in Versuchung führt; weg mit allem, was uns von Gott fernhält!
Wenn man dieser Logik folgt, dann wäre heute der zweite Teil des Taufversprechens an der Reihe: "Ich glaube."
Jesus lebt aus seiner Verbindung mit dem Vater. Die Taufe ist die große Zusage Gottes: Auch du sollst leben aus dieser Verbindung mit Gott und in dieser Verbindung mit Gott. Das "Ich glaube" will also mehr bedeuten als "Ich halte das für wahr", es will sagen: Ich will in der Verbindung zu Gott den festen Halt für mein Leben haben, ich will aus dieser Verbindung leben und in dieser Verbindung bleiben. - Ähnlich wie Abraham, von dem wir in der ersten Lesung gehört haben, der buchstäblich alles stehen und liegen lässt im Vertrauen auf Gott.
Liebe Brüder und Schwestern!
Jesus lebt aus der Verbindung zum Vater. Und diese seine innere Kraftquelle strahlt auch nach außen.
Wenn wir als Getaufte aus der Verbindung zu Gott leben, dann müsste doch auch etwas von dieser Kraftquelle an uns spürbar und erlebbar sein. Das bedeutet auch einen Auftrag zu einem entsprechenden Leben!
Ja, es gibt Menschen mit besonderer Ausstrahlung.
Christen, die ihr Christsein ernst nehmen, sind solche Menschen.
Amen.
Zu den liturgischen Texten
Ich bin mir sicher, wir alle haben schon einmal einen Menschen getroffen, von dem wir sagen würden: Der hat eine besondere Ausstrahlung. Manchmal können wir gar nicht sagen, woran es liegt, aber es gibt Menschen, die uns in ihren Bann ziehen.
Wenn im Gegenteil jemand zum Beispiel langweilig daherredet, wenn jemand nicht mitreißen kann, sagen wir: Ihm fehlt es an Ausstrahlung.
Aus-Strahlung - was ist das eigentlich?
Wir kennen aus der Physik verschiedene Arten von Strahlung: Wärmestrahlung, Lichtstrahlung, elektrische Strahlung, radioaktive Strahlung, magnetische Strahlung, ...
All diesen physikalischen Phänomenen ist gemeinsam, dass sie von einer Energiequelle gespeist werden, deren Wirkung nach außen weitergeht.
Vielleicht könnten wir einen Menschen mit Ausstrahlung also auch definieren als jemanden, der aus einer inneren Quelle lebt und diese Energie nach außen weitergibt. Und die "Strahlen", die von solchen Menschen ausgehen und uns treffen, treffen uns ganz unmittelbar. Wir können ihnen fast nicht entkommen. Sie berühren uns, auch wenn wir nicht gleich erkennen können, woher sie kommen, welcher Quelle sie entspringen.
Im Evangelium haben wir heute von Jesus gehört, der vor den Jüngern in strahlendem Licht erscheint, der ein helles Licht ausstrahlt. Diese Szene könnten wir als Sichtbarwerden, In-Erscheinung-Treten seiner Ausstrahlung deuten. Zweifellos ist Jesus einer dieser Menschen mit besonderer Ausstrahlung gewesen, die andere Menschen in ihren Bann ziehen.
Wir dürfen also fragen: Was ist bei Jesus die Quelle seiner besonderen Ausstrahlung?
Die drei Apostel durften auf dem Berg die Antwort auf diese Frage hören: Jesus ist der geliebte Sohn des Vaters. Seine Verbindung zu Gott - die Theologie spricht von der "hypostatischen Union", dem "Unvermischt- und Ungetrennt-Sein" von Gottheit und Menschheit in ihm - diese seine einzigartige Verbindung zu Gott ist jene Kraftquelle, aus der er lebt und die von ihm ausstrahlt, auch dann wenn sie wieder vom Berg hinuntergehen und seine Ausstrahlung nicht mehr in Form des Lichtes sehen können.
Liebe Brüder und Schwestern!
Die Evangelien, die in der Fastenzeit gelesen werden, sind - besonders im heurigen Lesejahr - nicht ohne Grund für diese Zeit gewählt worden. Es sind Lehrstücke für die Katechumenen, für die Taufbewerber, die dann in der Osternacht das Sakrament der Taufe empfangen werden.
Für uns, die wir schon getauft sind, können diese Evangelien eine Einladung sein, wieder neu nachzudenken, was die Taufe für uns bedeutet. Und wenn in der Osternacht unzählige Menschen weltweit getauft werden, sind wir aufgefordert, unser Taufversprechen zu erneuern - auch darauf dürfen wir uns in der Fastenzeit vorbereiten.
Am vergangenen Sonntag hat uns Jesus vorgemacht, wie wir die ersten drei Antworten dieses Versprechens geben können. "Weg mit dir, Satan!", hat er gesagt. "Ich widersage", werden wir zu Ostern antworten: Weg mit allem Bösen; weg mit allem was uns in Versuchung führt; weg mit allem, was uns von Gott fernhält!
Wenn man dieser Logik folgt, dann wäre heute der zweite Teil des Taufversprechens an der Reihe: "Ich glaube."
Jesus lebt aus seiner Verbindung mit dem Vater. Die Taufe ist die große Zusage Gottes: Auch du sollst leben aus dieser Verbindung mit Gott und in dieser Verbindung mit Gott. Das "Ich glaube" will also mehr bedeuten als "Ich halte das für wahr", es will sagen: Ich will in der Verbindung zu Gott den festen Halt für mein Leben haben, ich will aus dieser Verbindung leben und in dieser Verbindung bleiben. - Ähnlich wie Abraham, von dem wir in der ersten Lesung gehört haben, der buchstäblich alles stehen und liegen lässt im Vertrauen auf Gott.
Liebe Brüder und Schwestern!
Jesus lebt aus der Verbindung zum Vater. Und diese seine innere Kraftquelle strahlt auch nach außen.
Wenn wir als Getaufte aus der Verbindung zu Gott leben, dann müsste doch auch etwas von dieser Kraftquelle an uns spürbar und erlebbar sein. Das bedeutet auch einen Auftrag zu einem entsprechenden Leben!
Ja, es gibt Menschen mit besonderer Ausstrahlung.
Christen, die ihr Christsein ernst nehmen, sind solche Menschen.
Amen.
Zu den liturgischen Texten
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