3. September 2019: Amelungenmesse - Di. d. 22. Wo. i Jkr. I, hl. Gregor der Große
Liebe Bundesbrüder!
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Mit dem gestrigen Tag wurde in der fortlaufenden Lesung des Evangeliums in den Werktagsmessen die Lesung aus dem Lukasevangelium begonnen - unter Auslassung der "Vorgeschichte" beginnend mit dem öffentlichen Auftreten Jesu.
So war gestern die Rede davon, dass er in seiner Heimatstadt in der Synagoge von Nazaret das Wort ergreift und sich als die Erfüllung der alten Verheißungen darstellt: "Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt."
Und die Reaktion der Anwesenden in der Synagoge in Nazaret? Sie sind verärgert über ihn: Wie kommt er dazu, so zu reden? Ist das nicht der Sohn des Josef? Ist er nicht ein einfacher Zimmermann? Ist er nicht einer von uns? Wie kommt er also dazu, sich für etwas Besonderes zu halten? - Und sie treiben ihn aus der Stadt hinaus und wollen ihn sogar von einem Abhang stürzen.
An diese Schilderung schließt das an, was wir heute im Evangelium gehört haben: Jesus geht hinab nach Kafarnaum. Der Mittel- bzw. Ausgangspunkt seines öffentlichen Wirkens wird nicht seine Heimatstadt, in der er aufgewachsen ist, sondern eben Kafarnaum am See Gennesaret. Dort erfolgt in der Darstellung des hl. Lukas dann auch sein erstes außergewöhnliches Handeln: Er treibt einen unreinen Geist aus. - Dort, wo Jesus hinkommt, ist kein Platz für das Böse!
Liebe Brüder und Schwestern!
Vielleicht können wir aus dieser Schilderung, aus diesem "Umzug" Jesu von Nazaret nach Kafarnaum auch etwas für uns herauslesen. Zum öffentlichen Auftreten Jesu war es nötig, sich von seiner Heimat zu trennen, Altes und Bekanntes hinter sich zu lassen, einen Neuaufbruch zu wagen - wie bereits damals an Abraham der Ruf Gottes erging: "Zieh fort aus deinem Land!"
Neues wagen und Altes hinter sich lassen - das haben wahrscheinlich die meisten von uns auch schon in der einen oder anderen Weise hinter sich. Ob solch ein Unternehmen, sei es der Beginn einer Ausbildung, ein Studium, der Einstieg ins Berufsleben, das Eingehen einer Beziehung oder in meinem Fall der Eintritt ins Priesterseminar und vor kurzem die Priesterweihe; ob solch ein Unternehmen gelingt und Erfolg hat, das kann man in der Regel nicht von vornherein sagen, dazu braucht man auch eine kleine Portion Mut. Aber wenn man sich nicht dazu durchringen kann, bleibt man in der Entwicklung eigentlich stehen und kommt nie voran.
Habt Mut, Neues zu wagen, aufzubrechen auch in eine ungewisse Zukunft! - Das könnten wir vielleicht für uns aus dem heutigen Evangelium herauslesen.
Als Christen haben wir allen Grund, dieses Wagnis einzugehen. Denn wenn auch die Zukunft hier auf Erden ungewiss ist, haben wir doch im Glauben Gewissheit über unsere letzte Zukunft, unsere letzte Bestimmung, an die der hl. Paulus die Gemeinde in Tessalonich erinnert: "Gott hat uns nicht für das Gericht seines Zorns bestimmt, sondern dafür, dass wir durch Jesus Christus, unseren Herrn, das Heil erlangen", wie es in der Lesung heute geheißen hat. Der Blick auf unsere letzte Zukunft, auch wenn wir nicht wissen, wann genau sie anbrechen wird, kann unsere Zukunftsängste, was unser irdisches Leben, unsere Karriere betrifft, relativieren und uns den nötigen Freiraum schaffen, um Wagnisse einzugehen.
Der hl. Papst Gregor der Große, dessen Gedenktag wir begehen, hat aus diesem Freimut heraus gelebt und gewirkt. Er ist sicher auch manches Wagnis eingegangen, hat als großer Reformer gut abgewogen, hat manches Alte zurückgelassen und Neues gewagt. So hat er gerade in einer unruhigen Zeit nach der Völkerwanderung für die Kirche und auch für Europa segensreich gewirkt und Zukunft gestaltet.
Möge er auch uns Fürsprecher sein, mit Vertrauen auf Gottes Hilfe unser Leben zu leben und dabei auch manches Wagnis einzugehen!
Zu den liturgischen Texten (Schriftlesungen vom Tag)
Zu den liturgischen Texten (vom Gedenktag des hl. Gregor)
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Mit dem gestrigen Tag wurde in der fortlaufenden Lesung des Evangeliums in den Werktagsmessen die Lesung aus dem Lukasevangelium begonnen - unter Auslassung der "Vorgeschichte" beginnend mit dem öffentlichen Auftreten Jesu.
So war gestern die Rede davon, dass er in seiner Heimatstadt in der Synagoge von Nazaret das Wort ergreift und sich als die Erfüllung der alten Verheißungen darstellt: "Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt."
Und die Reaktion der Anwesenden in der Synagoge in Nazaret? Sie sind verärgert über ihn: Wie kommt er dazu, so zu reden? Ist das nicht der Sohn des Josef? Ist er nicht ein einfacher Zimmermann? Ist er nicht einer von uns? Wie kommt er also dazu, sich für etwas Besonderes zu halten? - Und sie treiben ihn aus der Stadt hinaus und wollen ihn sogar von einem Abhang stürzen.
An diese Schilderung schließt das an, was wir heute im Evangelium gehört haben: Jesus geht hinab nach Kafarnaum. Der Mittel- bzw. Ausgangspunkt seines öffentlichen Wirkens wird nicht seine Heimatstadt, in der er aufgewachsen ist, sondern eben Kafarnaum am See Gennesaret. Dort erfolgt in der Darstellung des hl. Lukas dann auch sein erstes außergewöhnliches Handeln: Er treibt einen unreinen Geist aus. - Dort, wo Jesus hinkommt, ist kein Platz für das Böse!
Liebe Brüder und Schwestern!
Vielleicht können wir aus dieser Schilderung, aus diesem "Umzug" Jesu von Nazaret nach Kafarnaum auch etwas für uns herauslesen. Zum öffentlichen Auftreten Jesu war es nötig, sich von seiner Heimat zu trennen, Altes und Bekanntes hinter sich zu lassen, einen Neuaufbruch zu wagen - wie bereits damals an Abraham der Ruf Gottes erging: "Zieh fort aus deinem Land!"
Neues wagen und Altes hinter sich lassen - das haben wahrscheinlich die meisten von uns auch schon in der einen oder anderen Weise hinter sich. Ob solch ein Unternehmen, sei es der Beginn einer Ausbildung, ein Studium, der Einstieg ins Berufsleben, das Eingehen einer Beziehung oder in meinem Fall der Eintritt ins Priesterseminar und vor kurzem die Priesterweihe; ob solch ein Unternehmen gelingt und Erfolg hat, das kann man in der Regel nicht von vornherein sagen, dazu braucht man auch eine kleine Portion Mut. Aber wenn man sich nicht dazu durchringen kann, bleibt man in der Entwicklung eigentlich stehen und kommt nie voran.
Habt Mut, Neues zu wagen, aufzubrechen auch in eine ungewisse Zukunft! - Das könnten wir vielleicht für uns aus dem heutigen Evangelium herauslesen.
Als Christen haben wir allen Grund, dieses Wagnis einzugehen. Denn wenn auch die Zukunft hier auf Erden ungewiss ist, haben wir doch im Glauben Gewissheit über unsere letzte Zukunft, unsere letzte Bestimmung, an die der hl. Paulus die Gemeinde in Tessalonich erinnert: "Gott hat uns nicht für das Gericht seines Zorns bestimmt, sondern dafür, dass wir durch Jesus Christus, unseren Herrn, das Heil erlangen", wie es in der Lesung heute geheißen hat. Der Blick auf unsere letzte Zukunft, auch wenn wir nicht wissen, wann genau sie anbrechen wird, kann unsere Zukunftsängste, was unser irdisches Leben, unsere Karriere betrifft, relativieren und uns den nötigen Freiraum schaffen, um Wagnisse einzugehen.
Der hl. Papst Gregor der Große, dessen Gedenktag wir begehen, hat aus diesem Freimut heraus gelebt und gewirkt. Er ist sicher auch manches Wagnis eingegangen, hat als großer Reformer gut abgewogen, hat manches Alte zurückgelassen und Neues gewagt. So hat er gerade in einer unruhigen Zeit nach der Völkerwanderung für die Kirche und auch für Europa segensreich gewirkt und Zukunft gestaltet.
Möge er auch uns Fürsprecher sein, mit Vertrauen auf Gottes Hilfe unser Leben zu leben und dabei auch manches Wagnis einzugehen!
Zu den liturgischen Texten (Schriftlesungen vom Tag)
Zu den liturgischen Texten (vom Gedenktag des hl. Gregor)
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