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31. Dezember 2024 - Dankandacht zum Jahresschluss

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Der Teufel erschien drei Priestern und sagte zu ihnen: "Wenn ich euch die Macht gäbe, irgendetwas in der Vergangenheit zu ändern, was würdet ihr wählen?" Der erste Priester, erfüllt von apostolischem Eifer, überlegte nicht lange und sagte zum Teufel: "Ich würde verhindern, dass du Adam und Eva zur Sünde verführst, damit die Menschheit sich nie von Gott trennen würde." Der zweite Priester, erfüllt von Barmherzigkeit, überlegte auch nicht lange und sagte zum Teufel: "Ich würde Dich davor bewahren, dich von Gott zu trennen und darum ewig verdammt zu werden." Der dritte Priester aber, ein sehr einfacher und demütiger Mann, gab dem Teufel keine Antwort. Stattdessen kniete er sich hin und betete: "Herr, mein Gott, bewahre mich vor der Versuchung des 'Was hätte sein können'." - Da schrie der Teufel laut auf und floh. Die anderen beiden waren überrascht und sagten zum dritten Priester: "Bruder, warum hast du so reagiert?" Der gab ihnen ...

Weihnachten - In der hl. Nacht

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Liebe Brüder und Schwestern! Woran merken wir, dass Weihnachten ist? Welche Zeichen gibt es da? - Wahrscheinlich gibt es die verschiedensten Antworten, wenn man diese Frage stellt: Christbäume mit Strohsternen, Kugeln und Lichterketten Weihnachtsmärkte bereits in den Wochen vor Weihnachten Vielleicht sogar ein bisschen Stress, um bei möglichst vielen Konzerten, Weihnachtsfeiern und dergleichen sein zu können Das Backen von Weihnachtskeksen Traditionelle Besuche von Verwandten Weihnachtslieder Weihnachtsgeschenke All das und noch viel mehr sind Anzeichen dafür, dass das Weihnachtsfest da ist. Woran merken wir, dass Weihnachten ist? - Wir können diese Frage aber auch so verstehen: Wenn wir feiern, dass Gott als Mensch geboren ist, woran merken wir das? Was macht es für einen Unterschied, dass er vor über 2000 Jahren in Betlehem geboren worden ist? - Und diese Frage ist fürs Erste gar nicht so leicht zu beantworten! Die Zeitgenossen Jesu haben wohl nicht viel davon bemerkt. Die einzigen, ...

8.12.2024 - Dankesworte zur Einführung als Moderator des Pfarrverbandes St. Petrus im Mostviertel

  Zeitgleich zu meiner heutigen Amtseinführung hat in der Pfarrkirche in Pyhra bei St. Pölten die Diakonweihe von Mag. Lukas Reichard stattgefunden (bzw. weiß ich nicht, ob die Feier dort inzwischen abgeschlossen ist oder nicht). Warum erwähne ich das am Beginn meiner Dankesworte? Nun, dadurch muss ich am Beginn meines Amtes als Moderator an ein Wort aus der Liturgie der Diakonweihe denken, das damals Bischof Klaus Küng auch zu mir gesagt hat, als er mir nach der Weihe das Evangeliar, das liturgische Buch mit dem Evangelium, überreicht hat: "Empfange das Evangelium Christi: Zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben; was du glaubst, das verkünde, und was du verkündest, erfülle im Leben." Liebe Brüder und Schwestern! Wenn auch meine Diakonweihe im März 2018 schon länger her ist, bleibt dieser Auftrag gültig. Meine erste Aufgabe, auch als Moderator des Pfarrverbandes St. Petrus im Mostviertel und Pfarrmoderator unserer vier Pfarren, ist es, das E...

"Bergpredigt" bei den "Oberleiser Wallfahrtstagen"

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Aus dem Evangelium nach Matthäus (28,16-20) Liebe Brüder und Schwestern! Als es geheißen hat, dass ich für heute auch eine "Bergpredigt" vorbereiten soll, habe ich bei diesem Wort, wie wahrscheinlich die meisten von Ihnen, zuerst an die berühmte Bergpredigt Jesu gedacht. Interessant habe ich beim zweiten Nachdenken darüber aber auch gefunden, dass Jesus im Matthäusevangelium nicht nur seine wahrscheinlich bekannteste Rede auf einem Berg hält, sondern auch seine letzten Worte an die Jünger auf einem Berg spielen - wir haben soeben den Evangeliumsabschnitt gehört, der alle drei Jahre (im Lesejahr A als "Matthäusjahr") an Christi Himmelfahrt verlesen wird.

Mariä Geburt ("Oberleiser Wallfahrtstage")

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Hochwürdiger Herr Pfarrer! Liebe Brüder und Schwestern im Herrn! Eine lange Reihe an Namen ist es, mit der Matthäus sein Evangelium beginnt. Leicht ist man wahrscheinlich geneigt zu sagen: Der heutige Evangeliumstext ist der langweiligste in der ganzen kirchlichen Leseordnung. Allerdings hat dieser monoton wirkende Stammbaum Jesu mehr in sich, als es auf den ersten Blick zu scheinen mag. Ich möchte mich heute auf drei Punkte daraus beschränken: Die Erfüllung der Verheißung Eine unerwartete Wendung Eine Geschichte der Skandale

22. Sonntag i. Jkr. - Lj. B

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Liebe Brüder und Schwestern! Wenn ich verschiedene Auslegungen zum heutigen Sonntagsevangelium lese, habe ich manchmal das Gefühl, dass es sich die Autoren zu einfach machen. Pointiert könnte man die Argumentation, die da oft gebraucht wird, so zusammenfassen: Jesus kritisiert die jüdischen Speisevorschriften und wendet sich damit gegen Äußerlichkeiten in der Religion, während es ihm selbst nur auf das Innere des Menschen ankomme. Damit wäre dann auch der ganze liturgische Bereich, die Feier unserer Gottesdienste, als Äußerlichkeiten etwas Sekundäres, das sich nicht auf die ursprüngliche Botschaft und Intention Jesu zurückführen lasse. Überhaupt sei alle äußere religiöse Betätigung höchstens zweitrangig wenn nicht sogar im Generalverdacht stehend, eine falsche "Werkgerechtigkeit" darzustellen, der Jesus gerade entgegentreten wollte.

21. Sonntag i. Jkr. - Lj. B (Verabschiedung als Kaplan von Scheibbs)

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Liebe Brüder und Schwestern! Manchmal gibt es einschneidende Momente auf einem Lebensweg: der Wechsel von Schule, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz; oder in persönlicher Hinsicht: das Eingehen einer Beziehung, die Hochzeit, die Geburt von Kindern, der Hausbau oder Umzug in eine neue Wohnung, schwere Krankheiten, auch der Tod von Menschen, die einem nahestehen; im kirchlichen Kontext können wir an Erstkommunion und Firmung denken, an die kirchliche Trauung, für manche ist es der Eintritt in einen Orden, die Diakonen- oder Priesterweihe; oder es sind gesamtgesellschaftliche Ereignisse, die für einen selbst einen gewissen Einschnitt bedeuten: die Älteren unter uns werden vermutlich den zweiten Weltkrieg als ein solch einschneidendes Ereignis benennen, vielleicht auch 1955 den Staatsvertrag, möglicherweise den EU-Beitritt Österreichs, die Einführung des Euro, aber auch andere Dinge wie den Bau einer Umfahrungsstraße. Wir könnten die Liste, denke ich, beliebig lange fortsetzen und jeder kann a...

Vesper zum Patrozinium (Maria Magdalena) und Silbernen Priesterjubiläum von Pfarrer Anton Hofmarcher

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Hochwürdiger Jubliar, lieber Herr Pfarrer, liebe Brüder und Schwestern in Christus! Am Beginn des Epheserbriefes steht ein großartiger Hymnus, den wir vorhin auch teilweise gesungen haben. Wenn man diesen Hymnus aufmerksam liest - in seiner deutschen Übersetzung, und noch auffälliger im griechischen Original - dann wird man leicht feststellen, dass immer wieder die Wendung "in Christus" oder "in ihm" vorkommt:

14. Sonntag i. Jkr. - Lj. B (beim Primizkreuz am Primiztag; mit Nachprimiz)

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Liebe Brüder und Schwestern im Herrn! Wenn ich das heutige Evangelium auf den Tag genau fünf Jahre nach meiner Heimatprimiz höre, dann ist der erste Gedanke, der mir spontan kommt: So ist es bei mir nicht gewesen. Im Gegenteil, ich erinnere mich an schöne Tage nach meiner Priesterweihe hier in der Heimat: an die Weihe dieses Primizkreuzes durch Bischof Christian Werner, an die Primizmesse in der Pfarrkirche mit Mozarts Spatzenmesse, musiziert vom Kirchenchor und der Musikschule meiner damaligen Ausbildungspfarre Maria Anzbach (und auch meine beiden Maturakollegen, die heute für uns musizieren, haben im Orchester mitgewirkt), an viele nette Begegnungen nach der Messe oder auch am Abend bei der Dankvesper mit Einzelprimizsegen, schließlich an ein gut besuchtes Requiem auf dem Friedhof mit Gräbersegnung am Montag. Kurz gesagt: Wenn ich auf  Jesus blicke, der bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in seiner Heimatstadt Ablehnung erfährt, muss ich sagen: diese Erfahrung ist mir nach me...

Mo. d. 7. Wo. i. Jkr. - Lj. II (Pfingstmontag, 100 Jahre Alois Derfler)

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Liebe Ehrengäste anlässlich des Festaktes, liebe Brüder und Schwestern in Christus! Nachdem der Pfingstmontag liturgisch gesehen ein einfacher Wochentag ist, haben wir soeben die Schrifttexte von der Werktagsmesse in der 7. Woche im Jahreskreis gehört. - Und das heutige Tagesevangelium ist in gewisser Weise tatsächlich ein Werktags- oder Alltagsevangelium: Jesus kommt mit den drei Jüngern vom Berg herunter, wo er zuvor verklärt worden ist, wo sie ihn für ein paar Augenblicke in strahlendem Licht, ja in göttlicher Herrlichkeit gesehen haben. Aber dieser Augenblick ist eben nicht von Dauer. Sie müssen wieder vom Berg hinunter, müssen zurück in ihren Alltag.

Weißer Sonntag - Lj. B

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  Liebe Brüder und Schwestern! "Wer nicht hören will, muss fühlen!" Ich denke, jeder von uns hat diesen Spruch schon einmal gesagt oder von jemandem zu hören bekommen. Meist meinen wir damit, dass jemand trotz allen guten Zuredens, auf das er nicht reagieren möchte, es besser weiß und eine unangenehme Wahrheit auf die harte Tour wird lernen müssen. "Wer nicht hören will, muss fühlen!", diese Redewendung kündigt in aller Regel negative Konsequenzen an.

Ostersonntag - Am Tag

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Liebe Brüder und Schwestern im Herrn! "Resurrexi et adhuc tecum sum, alleluia. / Posuisti super me manum tuam, alleluia. / Mirabilis facta est scientia tua, alleluia, alleluia." "Ich bin auferstanden und bin immer bei dir. Halleluja. / Du hast deine Hand auf mich gelegt. Halleluja. / Wie wunderbar ist für mich dieses Wissen. Halleluja, halleluja." Dieser über 1000 Jahre alte Gesang, den ich heute zu Beginn der Messe vorgesungen habe, ist der "Introitus", der offizielle Einzugsgesang der Festmesse am Ostersonntag. Man hätte wohl für den Ostersonntag, für den höchsten christlichen Feiertag, den Freudentag über die Auferstehung Jesu ein imposanteres Eingangslied von der offiziellen Liturgie der Kirche erwarten können. Man hätte erwarten können, dass die Erde bebt und alles verstummt vor der Majestät des Auferstandenen (diese Anklänge finden sich heute im offiziellen gregorianischen Gesang zur Gabenbereitung "Terra tremuit"). Verglichen mit anderen g...

Osternacht - Lj. B

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Liebe Brüder und Schwestern! Was ist es, das die Osternacht hell macht? Was für eine dumme Frage!, werden Sie jetzt vielleicht denken. Natürlich das elektrische Licht, das im Laufe der Feier eingeschaltet worden ist. Und bereits davor das Licht des Osterfeuers draußen vor der Kirche, das Licht der Osterkerze und die vielen kleinen Kerzen, die das Innere der Kirche nach und nach erhellt haben. Trotzdem möchte ich diese Frage stellen: Was ist es, das die Osternacht hell macht? Oder genauer gesagt: Wofür steht diese ganze Inszenierung von Dunkelheit und Licht der Osternachtliturgie?

Karfreitag - Feier vom Leiden und Sterben des Herrn

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Liebe Brüder und Schwestern im Herrn! Nachdem Papst Franziskus das laufende Jahr 2024 zum "Jahr des Gebetes" erklärt hat, möchte ich heute unsere Aufmerksamkeit darauf lenken, dass Jesus übereinstimmend nach den sogenannten synoptischen Evangelien mit einem Gebet auf den Lippen stirbt. Im Markus- und Matthäusevangelium sind es die Worte "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (Wir haben am Palmsonntag die Version nach Markus gehört und darüber etwas nachgedacht); und bei Lukas sagt Jesus: "Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist". Im Johannesevangelium, dessen Passionsbericht wir heute gehört haben, scheint das auf den ersten Blick anders zu sein. Hier ist nicht die Rede davon, dass Jesus sich an den Vater wendet, sondern es heißt schlicht und einfach: "Und er neigte das Haupt und übergab den Geist". - Und doch meine ich, versteckt sich hinter diesen Worten ein noch viel tieferes Gebet, als es die synoptische Tradition mit d...

Gründonnerstag - Messe vom Letzten Abendmahl

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Liebe Brüder und Schwestern! Ich weiß nicht, ob sie es schon bemerkt haben, wenn sie durch den vorderen Kircheneingang gegangen sind: Seit einiger Zeit steht dort ein Reliefkunstwerk aus zwei massiven Steinteilen, das aus der frühen Neuzeit stammt und die Ölbergszene zeigt: Vom Betrachter aus rechts Jesus, der im Garten Getsemani betet und von einem Engel gestärkt wird; links die drei Jünger, die eingeschlafen sind und darüber bereits Judas, der mit den Soldaten zur Gefangennahme Jesu kommt.

Orgelkonzert mit Impulsen zur Einstimmung auf die Karwoche: "O Haupt voll Blut und Wunden - Romatische Orgelmusik zur Passionszeit"

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( Franz Xaver Müller, Präludium "Passion" ) Liebe Gäste des heutigen Abends! Ich darf Sie alle im Namen der Pfarre Scheibbs sehr herzlich begrüßen, besonders den Organisten des heutigen Abends, Mag. Felix Deinhofer, der uns ja in Scheibbs kein Unbekannter ist und der uns mit dem ersten Orgelstück auch schon musikalisch an das Thema des heutigen Abends herangeführt hat: „O Haupt voll Blut und Wunden – Romantische Orgelmusik zur Passionszeit“.

4. Sonntag im Jahreskreis - Lj. B

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Liebe Brüder und Schwestern! Was macht die Person Jesus so besonders? Ist es seine Botschaft? Etwa die Worte der Bergpredigt? Sind es seine Wundertaten? Die Heilung von Kranken und Besessenen, die Brotvermehrung, die Verwandlung von Wasser in Wein bei der Hochzeit zu Kana, die Auferweckung von Toten? Ist es seine eigene Auferstehung, sein Erscheinen vor den Jüngern, die Verbreitung seiner Botschaft auf der ganzen Welt, obwohl er nach irdischen Maßstäben kärglich gescheitert ist, als er als Verbrecher am Kreuz hingerichtet wurde?

Erscheinung des Herrn - mit "Kinderlwiegen"

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Liebe Brüder und Schwestern! Das heutige Fest der Erscheinung des Herrn will uns zeigen, wer dieses Kind ist, das an Weihnachten geboren wurde: Ein kleines Kind, Mensch unter Menschen - und doch ein besonderes Kind. Die Gaben der Weisen aus dem Morgenland sind oft in diese Richtung gedeutet worden: Gold für den König, Weihrauch für den Gott, Myrrhe als Salbe, die beim Begräbnis verwendet wird, für den Heiland und Erlöser. Ja, Jesus Christus, dessen Geburt wir an Weihnachten gefeiert haben, ist wahrer Mensch. Aber gerade als wahrer Mensch offenbart er uns Gott, ist er selbst wahrer Gott. Insofern kann das heutige Fest zum großen Glaubensfest an Jesus Christus als wahren Gott und wahren Menschen werden. Gott kommt uns in Menschengestalt nahe. Ein mittelalterlicher Brauch, der sich in Scheibbs erhalten hat bzw. neubelebt wurde, ist das sogenannte "Kinderlwiegen" - und das soll genau dasselbe ausdrücken. Wenn wir jetzt gleich die kleine Statue des Jesuskindes in der Wiege hin und...